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Die grosse Trockenheit in Europa brachte Probleme auf dem Grünland. Das Futter auf der Weide wurde knapp, es musste schon ein Teil des Wintervorrats verfüttert werden.
Welche Alternativen gibt es wenn der Heuvorrat nicht ausreicht?
Heu ist ein ideales Futtermittel um das Kaubedürfnis der Pferde zu befriedigen, weiterhin puffert es im Verdauungskanal durch die reichliche Speichelbildung ab. Dies kann Kraftfutter nicht. Gras und seine Konserven liefern fast alle Nährstoffe die das Pferd benötigt.
Stroh befriedigt auch das Kaubedürfnis des Pferdes, der Säure-Basen-Haushalt ist aber nicht so gut gegen säuernde Einflüsse geschützt wie nach der Gabe von Grünfutter und Grünfutterkonserven. Stark lignifiziertes (verholztes) Material wird von den Darmbakterien nicht so gut abgebaut, es kann dadurch zu Anschoppungen und damit zu Koliken kommen. Bei Strohfütterung verändert sich das Verhalten der Pferde, sie sind nicht so ausgeglichen wie bei Heufütterung. Stroh sollte deshalb nicht mehr als ein Drittel der Grobfutter-Ration ausmachen (Prof. Kienzle). Um Verstopfungskoliken zu verhindern, die Ration mit leicht abführenden Futtermitteln, wie probiotischen Hefen (z.B. SynBiovit) ergänzen und so die Fermentation im Dickdarm verbessern.
Selbstverständlich müssen die Rationen durchgerechnet und entsprechend ergänzt werden wie z.B. mit proteinreichen Komponenten sowie Mineralstoffen und Vitaminen.
Ein 600 kg Pferd sollte mind. 1,5 besser 2 kg Heu pro 100 kg Lebendgewicht erhalten, je nach Energiegehalt. Das sind 9 kg besser 12 kg Heu. 1/3 davon entsprechen 4 kg Stroh d.h. bei 8 kg Heu und 4 kg Stroh sind die Pferde aus Sicht des Kaubedürfnisses gut versorgt. Es sollte grundsätzlich immer mehr Heu als Stroh gegeben werden. Höchstmenge 1 kg Stroh pro 100 kg Lebendgewicht (GfE 2014)
Weitere Alternativen
Auf keinen Fall darf Rasenschnitt verfüttert werden. Auch das Gras von Wegrändern und Naturschutzflächen ist mit Vorsicht zu sehen.