Die bedarfsgerechte Fütterung des Pferdes (2. Teil)

Kraftfutter für zusätzliche Energie

Pferde, denen eine grosse Leistung abverlangt wird, wie zum Beispiel Sportpferde, Arbeitspferde oder laktierende Stuten, benötigen mehr Energie. Ihre Raufutterration wird durch Kraftfutter ergänzt.  Darunter versteht man Getreide, Mühlenebenprodukte oder Mischfutter („Müesli“), die unterschiedlich hohe Stärke- und Eiweissgehalte aufweisen. Die Menge richtet sich nach der Beanspruchung des Pferdes. Da der Verdauungstrakt des Pferdes nicht auf die Aufnahme grosser Getreidemengen ausgelegt ist, sollte pro Mahlzeit nicht mehr als 0,5 kg Kraftfutter pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes gefüttert werden. Bei einem 600 Kilo schweren Pferd sind das also maximal 3 Kilo pro Mahlzeit. Zu grosse Kraftfutterrationen belasten den Organismus, führen zu Verfettung und können ausserdem Kolik oder Hufrehe auslösen oder zu Problemen bei der Arbeit unter dem Sattel führen (das Pferd „sticht der Hafer“). Eine höhere Energiedichte des Futters kann durch die zusätzliche Gabe von Pflanzenölen erreicht werden.

Futtermittelzusätze für besondere Anforderungen

Die Grundnahrungsmittel des Pferdes wie Heu, Hafer, Haylage, das Gras auf der Weide, ja selbst die Muttermilch der Stute decken oft nicht den tatsächlichen Bedarf, den das Pferd für allgemeine Gesunderhaltung, die optimale Entwicklung und Leistung in Zucht, Sport, Freizeit oder im Krankheitsfall benötigt. Lässt sich eine Versorgungslücke nicht mit den Grundfuttermitteln schliessen, bieten sich spezielle Ergänzungspräparate an.

Text Angelika Nido Wälty

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