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Die Haltung ist mitentscheidend
Ein Zusammenhang zwischen der Haltungsform von Pferden und dem Auftreten von Atemwegserkrankungen konnte mittlerweile zweifelsfrei nachgewiesen werden. Bei Pferden in Boxenhaltung kommen chronische Lungenkrankheiten weitaus häufiger vor als bei Tieren, die im Freien gehalten werden.
In einem schlecht belüfteten Stall enthält die Atemluft eine sehr hohe Konzentration an Staub- und Mikroorganismen. Bei Untersuchungen konnten zum Teil bis zu 70 verschiedene Pilzsporen isoliert werden. Quellen dieser Schadstoffe sind neben Futter, Einstreu auch der Kot und Urin der Pferde. Die Staubbelastung in Ställen muss deshalb so weit wie möglich reduziert werden. Frische Luft kann zwar keinen Virushusten verhindern, wohl aber eine sekundäre bakterielle Besiedlung der Atemwege. Neben guter Lüftung und Luftzirkulation spielt auch die Luftfeuchtigkeit im Stall eine wichtige Rolle. Ideal sind 60 bis 80 Prozent. Eine höhere Luftfeuchtigkeit begünstigt die Vermehrung von Krankheitserregern, Schimmelpilzen und Parasiten. Auf der anderen Seite wird die Staubentwicklung im Stall durch zu trockene Luft begünstigt. Diese ist während des Mistens, Einstreuens und Raufutterzeit am stärksten. Früher wurde nicht umsonst die Stallgänge vor dem Wischen angefeuchtet – eine sinnvolle Tradition, die heute weitgehend verloren gegangen ist. Eine so weit wie möglich staubreduzierte Haltung, am besten im Offenstall, in Boxen mit frei zugänglichen Ausläufen oder mit grossen Fenstern ist deshalb eine der wichtigsten Massnahmen im Vorbeugen von Atemwegsproblemen.
Text: Angelika Nido Wälty