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Wir haben im letzten Newsletter von der grossen Anspruchslosigkeit des Esels in Bezug auf die Futteraufnahme gesprochen. Die Erwähnung dieses evolutionären Vorteils kann leider auch zur Vernachlässigung der Tiere führen – in unserem Land jedoch sicherlich viel weniger häufig als andernorts. Im Gegensatz zu solchen Missständen können bei uns jedoch Probleme wegen einer „zu gut gemeinten“ Fütterung auftreten. Wilde Esel suchen ja den ganzen Tag und auf weiten Distanzen rohfaserreiches Futter, und diese Eigenheit kann bei zu energiereicher Fütterung im Stall oder auf der Weide rasch zu Übergewicht führen (s. Abbildung 1).
Dieser Umstand kann in der Folge zu einer Hufrehe führen, zu einer der schlimmsten Krankheiten von Equiden. Falls die Rehe durch das Futter und nicht durch eine Überlastung entsteht, so gilt sie als toxisch und kann nicht nur die Vorder- sondern auch die Hintergliedmassen betreffen. Zur Entlastung werden die Vorderbeine für gewöhnlich noch vorne gestreckt (Abbildung. 1), die Hinterbeine hingegen werden abwechselnd ruckartig angezogen (s. Abbildungen 2-4). Gleich wie beim Pferd können auch Koliken vorkommen, wo Esel für gewöhnlich Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Niedergeschlagenheit zeigen, anders als das Pferd wie Wälzen und Schwitzen.