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Im Zusammenhang mit der Förderung der Verdauung kamen wir bereits auf Ulzera zu sprechen, die in der Pferdehaltung leider eine überaus grosse Rolle spielen. Wir möchten darum näher auf dieses grosse Problem in Bezug auf das Wohlbefinden unserer Pferde eingehen, insbesondere weil viele von ihnen unbemerkt darunter leiden. Dies ist bspw. bestätigt dadurch, dass Geschwüre in Magen und Darm zu den häufigsten Problemen im Verdauungstrakt von Pferden gehören und alle Rassen (von Ponys bis Percherons) und Nutzungen betroffen sein können. Die heutzutage rapportieren Frequenzen von Ulzera liegen bei etwa 30% in der Gesamt-Population bis über 90% bei Distanz- und Rennpferden. Die Prophylaxe ist hier somit überaus wichtig, weil sehr viele Ursachen für ihr Auftreten verantwortlich sein können; australische Forscher untersuchten bspw. 191 Variablen, u.a. bis zu Radio-Geplärr im Stall (Lester et al. 2007). Weitaus am wichtigsten ist aber die Art und Weise der Fütterung der Pferde, deren Magen selbst beim erwachsenen Pferd nicht mehr als 10 bis 15 Liter fasst (s. Abbildung) und ständig Säure produziert. Die Fütterung muss darum über möglichst viele Gaben im Tag erfolgen und das Raufutter mindestens ¾ Stunden vor dem Kraftfutter verabreicht werden.
Erkärung zur Abbildung: Der Magen des Pferdes ist ausgekleidet mit Schleimhaut, die im hinteren (bzw. in dieser Abbildung im unteren) Teil drüsenhaltig ist; hier werden die zur Verdauung nötigen Magensäfte produziert. Im vorderen bzw. oberen Teil sieht die Schleimhaut ähnlich aus wie die äussere Haut; dieser Teil ist gegen die Magensäure nicht gut geschützt und viele Ulzera finden sich beim Übergang der beiden Schleimhäute (sog. Margo plicatus).
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