Der Weidegang und die Gesund-Erhaltung des Atemapparates

Zwei Jahre lang plagten uns die Corona-Viren, und einmal mehr wurde uns bewusst, wie schwerwiegend Erkrankungen des Atemapparates sein können. Gleichzeitig fiel uns bei Bildern aus Intensiv-Stationen auf, dass die Patienten jeweils auf dem Bauch gelagert werden – eine Lagerung, die wir normalerweise nicht gewohnt sind. Für die Reinigung unseres Atemapparates ist sie aber sehr wichtig, und erinnert uns daran, weshalb unsere Equiden möglichst viel freien Weidegang (!) haben müssen. Die Trachea (Luftröhre) von uns Menschen und Equiden ist nämlich vergleichbar, indem ihre Schleimhaut ein sogenanntes Flimmerepithel hat (s. Abbildungen). Dieses besteht sowohl aus Becherzellen, welche die Trachea schleimig und somit gleitfähig machen, wie auch von Flimmerhärchen, die sich wellenförmig bewegen (beim Menschen etwa 1000mal/Minute). Damit werden fremde Partikel und Erreger von Krankheiten in Richtung Kehlkopf, und von dort aus den Atemwegen hinaus befördert. Dieser natürliche Schutzmechanismus kann beim Pferd aber nur dann funktionieren, wenn Hals und Kopf geneigt sind – so wie dies bei Aufnahme des Futters vom Boden der Fall ist. «Raus auf die Weide», die pferdegerechte Haltung, fördert die Gesundheit des Atemapparates immens und ist beste Prophylaxe. 

Abbildungen s. unten