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Wasser - mehr als ein Durstlöscher
Das köstliche Nass erfüllt im Organismus des Pferdes eine ganze Reihe von lebenswichtigen Funktionen. Aus diesem Grund ist seine Leistungsfähigkeit und seine Gesundheit in grossem Masse von der Wasserversorgung abhängig.
Wasser ermöglicht das Überleben der Zellen, die nur mit einem Minimum an Hydration von 70% ihres Eigengewichts lebensfähig sind.
- Es zersetzt die Nahrungsbestandteile.
- Es sichert den Transport der chemischen Substanzen (Zellen, Blut) sowie der Mageninhalte.
- Es ist am Stoffwechsel sowie an den Aufnahme- und Austauschmechanismen der Organe des Tieres beteiligt.
- Es reguliert die Körpertemperatur (durch Hitzeausscheidung in Form von Schweiss).
- Es ist an den chemischen Reaktionen des Körpers beteiligt.
Der Wasserbedarf
Der physiologische Zustand des Tieres sowie seine Tätigkeiten bestimmen den Wasserbedarf, der durch das im Futter enthaltene Wasser und das Trinkwasser gedeckt wird.
Der Wasserbedarf hängt im Allgemeinen von den folgenden Faktoren ab:
- Typ und Alter des Pferdes
- Klima
- Intensität der Arbeitleistung des Pferdes
- Ernährungsweise, das heisst: Anteil von Trockenfutter in der Tagesration
- Flüssigkeitsausscheidung über Kot (7-19 l/Tag), Nieren 4-22l/Tag), Haut und Atmung 2-4 l/Tag).
- Wasserverluste, die durch Trächtigkeit bedingt sind ( maximal 2l pro Tag gegen Ende der Tragezeit).
- Tägliche Wasserausscheidung während der Laktation: 15 bis 30 l in der Milch zu Beginn der Laktation und noch 5 bis 10 l kurz vor der Absetzen.
Die Wasserzufuhr
Der Wasserbedarf wird hauptsächlich durch das Trinkwasser und die Flüssigkeit, die in feuchten Futtermitteln oder vorbereiteter Nahrung( z.Bsp.Mash) enthalten ist, gedeckt.
- Wasser in der Nahrung: Bei Kraftfutter und Trockenfutter kann der Wassergehalt zwischen 10 und 15% erreichen, bei frischem Gras 85% und bei Futterrüben sogar fast 90%
- Trinkwasser: Es ergänzt die Flüssigkeit, die durch die Nahrung zugeführt wird. Eine Studie hat ergeben, dass Pferde, die mit frischem Sichelklee ernährt wurden, mit der Nahrung 30 l Wasser aufnahmen und 18 l Wasser tranken. Dagegen nahmen Pferde, die eine entsprechende Menge getrockneten Sichelklee erhielten, mit der Nahrung 2 l Flüssigkeit auf, tranken aber dafür 40 l Wasser. Die Gesamtmenge Flüssigkeit war also etwa gleich gross.
Folgen von Wassermangel
- Der Stoffwechsel wird überlastet, das Blut verdickt sich.
- Die Milchproduktion der Stuten geht zurück, weniger Zuwachs der Fohlen
- Die Futteraufnahme wird beschränkt
- Die Leistungen des Pferdes lassen nach, weil das Blut dicker wird und zu viel Wärme erzeugt wird.
Wasserqualität
Das Pferd braucht frisches Wasser (wärmer als 8 Grad Celsius, aber nicht zu warm, da es dann nicht durststillend ist), das rein, klar, geruchlos und geschmacklos ist.
Wasseranalysen
Wasseranalysen sind ebenso einfach durchzuführen wie Bodenanalysen.
Durch sie kann man die hygienische Qualität des Wassers feststellen und herausfinden, ob es ungewöhnliche Mineralwerte ( Calcium, Fluor usw. ) oder Sulfat- und Nitratmengen enthält. Es ist empfehlenswert, regelmässig eine Analyse durchzuführen. Sie kosten nicht viel.
Die Verwendung von automatischen Tränken ist die effizienteste Tränkmethode, um eine befriedigende Wasserqualität sicherzustellen.
Autor: Pierre Matile