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Hektische, nervöse Pferde stellen für ihre Besitzer und Reiter eine besondere Herausforderung dar. Damit sie zu verlässlichen Freizeit- und Sportpartnern werden sind viel Geduld, Selbstdisziplin sowie eine Überprüfung der Haltung, Ausbildung und Fütterung nötig.
Der Volksmund sagt zwar „lieber nervös, als hässig und bös“, aber nervöse Pferde können für ihre Besitzer eine grosse Belastung sein. Denn wenn jede Reitstunde, jeder Ausflug ins Gelände und jeder Turnierstart zur Zitterpartie wird, weil das Pferd zappelig, schreckhaft oder nassgeschwitzt vor Aufregung ist, dann ist auch der Reiter mit seinen Nerven rasch am Ende. Doch nicht nur das: der Umgang mit einem unruhigen, ängstlichen, panisch reagierenden Pferd, das bei jeder Kleinigkeit scheut oder davonstürmt, kann für den Menschen gefährlich werden.
Per Definition ist Nervosität eine „innere Gemütsverfassung bei Lebewesen, die sich durch Entfernung vom Ruhezustand und Verlust oder Verringerung der Gelassenheit darstellt“. Nervosität ist keine Krankheit sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Symptome und unerwünschte Verhaltensweisen. Gegen aussen wird die nervöse Verfassung des Pferdes oft sichtbar durch starkes Schwitzen, aufgeregtes Hin- und Herlaufen oder eine zackelnde Gangart unter dem Reiter, wiederholtes Wiehern, schnelle Augenbewegungen und häufigem Kotabsatz, oft als Durchfall. Dabei werden im Körper des gestressten Pferdes sämtliche Systeme mobilisiert, die für eine Flucht oder einen Kampf wichtig sind: Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen an. Energie wird in Form von Glukose freigesetzt. Die Nerven und das Gehirn sind in Alarmbereitschaft, die Muskeln besser durchblutet und die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet resp. gebildet.
Fortsetzung folgt...
Copyright Text: Angelika Nido Wälty, Foto: Shutterstock