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Das Nervenkostüm über das Futter stärken
Sind Pferd nervös oder schreckhaft und ängstlich wird gerne zum „Pülverli“ gegriffen: Der Fachhandel bietet eine grosse Auswahl an Futtermitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, die für starke Nerven sorgen sollen. Bestimmte Kräuter und Pflanzen haben beruhigende Wirkung auf flatternde Nerven. Am bekanntesten ist Baldrian, dessen beruhigende und muskelentspannende Wirkung in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde. Aber Achtung: Baldrian ist dopingrelevant und muss vier bis sechs Tage vor einem Turnier abgesetzt werden. Andere Futtermittelzusätze für nervöse Pferde enthalten Magnesium, das eine wichtige Rolle spielt bei der Impulsweiterleitung in den Nervenzellen, B-Vitamine, die den Energiestoffwechsel in den Nerven- und Gehirnzellen verbessern oder die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe des Hormons Serotonin, das für die „Stimmungslage“ beim Pferd eine grosse Bedeutung hat. Als zeitlich begrenzte Massnahme bei extremer Nervosität kann der Tierarzt angstlösende Medikamente verabreichen.
Weil Kauen beruhigt und nervöse, hektische Pferde oftmals schwerfutterig und dünn sind, sollten sie unbeschränkten Zugang zu qualitativ hochwertigem Raufutter haben.
Mit einer gezielten Fütterung kann also einiges für das Nervenkostüm des Pferdes getan werden. Sie ersetzt aber nicht die sorgfältige Überprüfung und allfällige Anpassung der Haltung und Ausbildungsmethoden.
Copyright Text: Angelika Nido Wälty, Foto: Shutterstock