E-Mail
[email protected]
Telefon
031 331 83 83
Wichtig bei regelmässiger Hufpflege ist, dass das Pferd durch eine korrekte Hufstellung in Balance gebracht wird. Nicht korrekte Hufstellungen haben negative Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden des Pferdes. Ein Pferd oder Esel versucht, Unregelmässigkeiten in den Hufen auszugleichen. Dies kann zu Fehlbelastungen des Skelettes führen, bis hin zu Arthrosen, zu Gelenksentzündungen, Sehnen- und Bänderproblemen, jedoch auch zu Verkrampfungen (z.B. im Rückenbereich), die zu Lahmheiten führen können. Pferde mit Hufeisen werden in der Regel alle 6 bis 8 Wochen beschlagen. Für Barhufpferde ist die Pflege (Raspeln, Scheiden usw.) mindestens im gleichen Zeitabstand sicherzustellen (individuell unterschiedlich), damit der Huf nicht zu lang oder schief wird.
Durch die Nutzung des Pferdes und je nach Bodenbeschaffenheit, auf dem es sich bewegt, kann dieser aber auch schnell abgetragen werden. Dann ist der Huf zwar nicht zu lang, kann durch das Wachstum jedoch schief geworden sein. Je mehr Bewegung ein Pferd oder Esel hat, desto besser ist die Durchblutung des Hufes und je mehr wächst gutes Horn vom Kronrand her nach. Ein gesunder Barhuf sollte möglichst auf unterschiedlichen Böden stehen, damit der Huf vielseitig genutzt wird und genügend Abrieb hat.
Zu kurze Zehen:
Die Sohlen-Lederhaut im vorderen Hufbereich wird gequetscht.
Zu lange Zehen:
Verlängern den Hebelarm beim Abrollen, dadurch wird die tiefe Beugesehne und das Strahlbein vermehrt belastet. Durch die vermehrte Beanspruchung der Leder-hautblättchen im Bereich der Vorderwand, können Blutungen, in schlimmen Fällen sogar Hufrehe entstehen.
Eselhufe sind für steinige, bergige oder flache Wüstengebiete geschaffen, nicht für feuchte Böden, wie sie bei uns vorhanden sind. Eselhufe reagieren daher sehr schlecht auf Feuchtigkeit und bedürfen besonderer Pflege (Hufe stets sauber halten, gut auskratzen, Fäulniserreger insbesondere am Strahl entfernen, möglichst trockene Untergründe bieten). Esel neigen schneller zu Strahlfäule und Strahlpilzerkrankungen als Pferde. Die Hufe des Esels stehen meist steiler als bei den Pferden. Dies liegt daran, dass bereits die Fessel steiler gebaut ist. Esel haben jedoch natürlicherweise keine Bockhufe, wie oft angenommen wird. Die Zehenachse soll auch beim Esel, genauso wie beim Pferd, geradlinig verlaufen und nicht gebrochen sein.
Merke: „Ohne Huf kein Pferd“
• Regelmässige Hufpflege durch Spezialisten (ca. alle 6-8 Wochen)
• Gute Hygiene im Stall, Auslauf und auf der Weide
• Tägliche Bewegung im Freien
• Bedarfsgerechte Fütterung
Herausgeber: Agroscope
Schweizer Nationalgestüt SNG
Redaktion
Sandra Kunfermann, Beratungsstelle Pferd, SNG
Alessandra Ramseyer, Institut suisse de médecine équine ISME